Die Arthrose ist eine Verschleißerkrankung die all unsere Gelenke treffen kann. Dabei ist die Ursache häufig vielseitig. In den seltensten Fällen lässt sich ein einzelnes Unfallereignis zuordnen. In den meisten Fällen sorgt eine jahrelange Über- und Fehlbelastung unserer Gelenke dazu, dass sich eine Verschleißerkrankung ausbilden kann.
Im Normalfall ist der Knochen auf der Gelenkseite mit einer glatten Knorpelschicht überzogen und die Gelenkschleimhaut sorgt mit der Produktion einer viskösen Flüssigkeit zusätzlich für eine reibungslose und schmerzfreien Bewegung.
In einem arthrotischen Gelenk ist die Knorpelschicht nun mehr oder minder beschädigt und es besteht ein ständiger mechanischer Reiz bei der normalen Bewegung und Belastung des Gelenkes. Durch diese ständigen Reiz produziert die Gelenkschleimhaut nicht nur vermehrt Gelenkflüssigkeit, sondern es werden auch entzündungsfördernde Botenstoffe ausgeschüttet die zu einem Reizzustand aller beteiligter Strukturen beitragen können.
Genau so vielschichtig wie die Entstehung der Arthrose sind auch die Therapieansätze. Dabei sind sich die internationalen Experten einig, dass eine einzelne Therapiemethode dieser „chronischen“ Erkrankung der Gelenke nicht ausreichend gerecht wird. Vielmehr bedarf es einer intensiven und vor allem vielschichtigen Therapie die in den einzelnen Krankheitsstadien auf die Patienten angepasst dazu führt, dass die Arthrose langsamer fortschreitet und die Lebensqualität verbessert wird.
Die Empfehlung der deutschen Fachgesellschaften und der internationalen Experten sieht eine ganze Reihe von Therapieoptionen in Ihren Empfehlungen vor, welche in Gänze zu einer Verbesserung der Befindlichkeit führen können.
Die Basistherapie der Arthrose besteht laut den Empfehlungen, aus einer Kombination aus Bewegungsübungen an Land und im Wasser, ein stringentes Gewichtsmanagement (mind. 5% Gewichtsreduktion in 20 Wochen) mit einem Ziel BMI <30kg/m2, einem funktionellen Krafttraining der gelenkführenden Muskulatur und einem Selbstmanagement auf Basis von Patientenschulungen und Patientenfortbildungen.
Die weiteren können verschiedene medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden wie die Einnahme von verschiedenen entzündungshemmenden Schmerzmitteln, der Verordnung von Orthesen und Gehstützen und physikalischer Therapie sowie die Injektion verschiedener Medikamente in das betroffene Gelenk angewandt werden.
Gerne stellen wir Ihnen unsere Expertise zur Verfügung und erstellen Ihnen ihren persönlichen Therapieplan.
Federführend wird die Facharztpraxis für Orthopädie eine Therapie initiieren und Überwachen sowie Verordnungen ausstellen und Medikamente verabreichen. Unsere Kollegen aus dem Rücken- und Gelenkzentrum Leverkusen® bieten Ihnen ein strukturiertes Programm aus medizinischer Trainingstherapie, Coaching und einer Anpassung Ihrer Ernährung, um Ihr Körpergewicht nachhaltig zu verringern und Ihre körperliche Fitness zu verbessern. Zusätzlich können unsere Physiotherapeuten helfen Ihr Leiden zu verringern und unsere Kooperationspartner der Umgebung eine spezielle und qualitativ hochwertige Orthesenversorgung gewährleisten. In speziellen Fällen kann es sogar sein, dass eine chirurgische Maßnahme indiziert und notwendig ist. Dabei können wir auf die Expertise unserer Kollegen eines namhaften überregionalen orthopädischen Zentrums zählen.
Referenzen:
- OARSI guidelines for the non-surgical management of knee osteoarthritis, T.E. McAlindon et al., Osteoarthritis and Cartilage, Volume 22, Issue 3 , Pages 363-388, March 2014
- Bonacker et al., Deutscher Ärzte-Verlag | OUP | 2014; 3 (10)
- Osteoarthritis: care and management, Clinical guideline (CG 177), National institute for Health and Care Excellence (NICE) Februar 2014
- AWMF Leitlinie zur Behandlung der Gonarthrose; Fassung vom 18.01.2018; https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/033-004l_S2k_Gonarthrose_2018-01_1.pdf